Sabine Kräutel-Höfer (Geistliche Assistentin der KA)
P. Martin Werlen. Baustellen der Hoffnung. Eine Ermutigung, das Leben anzupacken
Die Kirche als Baustelle sehen zu können, braucht vielleicht einiges an Überwindung, befreit jedoch von dem (unbewussten) Drang, alles an der Kirche schönreden zu wollen. An einer Baustelle sind unterschiedliche Menschen beteiligt mit ihrem je eigenen Spezialgebiet, es gilt trotzdem zusammen zu arbeiten und miteinander kreativ zu werden. So ist jede Baustelle (sei sie äußerlich oder innerlich) ein Zeichen der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Obwohl wir alles, was ist, einer Baustelle verdanken, haben diese einen schlechten Ruf bei vielen Menschen – mit Kindern (und diesem Buch) können wir Baustellen neu sehen und schätzen lernen ...
Philipp Kuhlmann (KAB-Vorsitzender)
Bell Hooks. Alles über Liebe. Neue Sichtweisen
Ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt. Das Thema ist die Liebe und eigentlich sollte unser Leben davon bestimmt und durchdrungen sein, wo doch Gott die Liebe ist und wenn wir sie nicht haben, sind wir nur dröhnendes Erz und lärmende Pauke. Bell Hooks wagt sich an dieses große Thema mit kritischen, wissenschaftlichen und nicht zuletzt persönlichen Sichtweisen. Ein wichtiges Buch in diesen Tagen, wo die einen vor dem Thema verstummen und andere nur noch zynisch reagieren. Große Empfehlung ...
Ernie Novosel (kfb-Vorsitzende)
Hartmut ROSA: Demokratie braucht Religion. Über ein eigentümliches Resonanzverhältnis
Was braucht diese Gesellschaft? Fähigkeit der Anrufbarkeit und Erfahrung der entsprechenden ergebnisoffenen Selbstwirksamkeit. Das heißt, sich berührbar machen, „sich-nackt-Machen“, verletzlich machen, dass in einer Gesellschaft der Konkurrenz riskant ist. Dazu braucht es eine bestimmte Haltung in entsprechenden sozialen und materialen Räumen. Religion hat eine Kraft, Ideenreservoir, rituelles Arsenal voller Lieder, Gesten, Räume, Traditionen, Praktiken, die einen Sinn dafür öffnen, was es heißt, sich anrufen zu lassen, sich transformieren zu lassen, in Resonanz zu stehen. Wenn die Gesellschaft das verliert, vergisst, ist sie erledigt ...
Dr. Ille Gebeshuber (KAV-Vorsitzende)
Manuel Herder (Hrsg). Was kommt. Was geht. Was bleibt.
Ich empfehle es, weil es kleine wohlschmeckende Pralinen an literarischen und intellektuellen Feinheiten enthält, die vielen Leserinnen und Lesern Freude machen ...
Margit Pröglhöf-Piriwe (KA-Vizepräsidentin)
Edith Löhle. Bible Bad Ass
Dieses Buch ist mir zufällig begegnet - mein örtlicher Buchhändler meinte, das sei etwas für mich. Eine junge Frau, die für Kirche nicht viel übrig hat, befindet sich plötzlich in einem Chat mit biblischen Frauenfiguren. Ein Buch das in kurzweiliger Art, den Finger in die Wunde der fehlenden Anerkennung von Frauen in der katholischen Kirche legt ...
Mirjam Gerstbach (Katholische Jungschar)
Jimmy Brainless. Im Schein der Pfütze
Ein großartiges, sprachgewaltiges Buch über Identität, Herkunft, Familie, Taiwan und Alltagskomik. Bitte unbedingt kaufen und den jungen Autor unterstützen ...
Andreas Löffler (KA Vikariat Süd Vorsitzender)
Richard Rohr. Reifes Leben
Rohr zeigt auf, dass Leben Entwicklung bedeutet. Alles ändert sich, auch der Zugang zum "erfüllten" Leben. Jugendlicher Elan und Initiative beginnen, bis dann Erkenntnis und "Erfahrung" zu unserem Inneren führen. Erfüllung zu finden, heißt nicht stehenbleiben, sondern weitergehen. Vom außen zum innen und wieder außen und wieder innen ...
Reinhard Bödenauer (KA-Präsident)
John von Düffel. Das Wenige und das Wesentliche
Mir gefällt, dass John von Düffel die Form eines Stundenbuches wählt und in diesem uns zu einer kontemplativen Wanderschaft anregt. Es ist auch die Sprache, die mich fasziniert hat: z. B. „Das Wenige ist die Methode, um das Wesentliche zu erkennen. Wenn das Wenige dem Wesentlichen entspricht, ist das Glück.“ Für den Konsumenten werden die Verheißungen der materiellen Wünsche immer neu entfacht. Dafür investieren wir unheimlich viel Ehrgeiz. John von Düffel setzt mit diesem Brevier ein Zeichen gegen den „Konsum-Sisyphos“, gegen den „Kreislauf des Mehr-Wollens“ ...
Marcel Kneuer (KA Vikariat Stadt Vorsitzender)
Barbara Kadletz. Schattenkühle
In Mödling soll ein Bürohaus in den Wienerwald gebaut werden. Ein Mitarbeiter der Stadt soll das Protestcamp räumen, was ihm aber nicht so leicht fällt. Auch weil auf einmal Joseph Schöffel, der Retter des Wienerwaldes, aus der Vergangenheit auf der Baustelle auftaucht. Sehr originell erzählte Geschichte rund um aktuelle gesellschaftspolitische Themen ...
Christoph Watz (KA-Generalsekretär)
Mein „Buch-Tipp“ ist eine brandneue Doppel-DVD: „Der automobile Mensch. Irrwege einer Gesellschaft und mögliche Auswege“.
Stadtplaner Reinhard Seiß bringt eine Vielzahl von positiven Beispielen, wo die „Verkehrswende“ schon heute in Österreich, Deutschland und der Schweiz gelingt! Und er bringt auch teils erschütternde, teils absurde Beispiele (z.B. Ost“Umfahrung“ Wiener Neustadt). Ganz oft muss man über so manche politische und unternehmerische Realitätsverweigerung und Schönfärberei den Kopf schütteln, aber zum Glück bringen einen die pointierten Kommentare im Film immer wieder zum Lachen. Die Erkenntnis: Es gibt im deutschsprachigen Raum Regionen & Städte mit guter Raumplanung und Verkehrspolitik. Aber: Es braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger, die die Wende zu einer zukunftstauglichen Mobilität selbst einläuten müssen ...