Was sollte die neue Niederösterreichische Landesregierung in der Klimapolitik (anders) machen.
Ich versuche mich auf regionaler Ebene bei den Themen Klimaschutz, Bodenschutz und Biodiversität zu engagieren. Doch leider sind hier meine Erfahrungen mit der Stadt- und Landespolitik sehr unerfreulich. Ein paar Beispiele?
Die Österreichische Bischofskonferenz stellte klar, dass Österreich bei Klimaschutz und Biodiversität "gefordert ist, mehr zu tun als bisher". Etliche ranghohe Bischöfe setzen sich für Schöpfungsverantwortung ein – doch die Politik ignoriert das.
Bei der Wahlkampf-Ansage man werde 500.000 Hektar Boden langfristig vor Verbauung schützen, ist Vorsicht angesagt. Denn der viel größere Rest wird NICHT geschützt und alle geplanten Straßen, Gewerbegebiete, Industrieanlagen können gebaut werden, auch wenn wertvollste Böden oder Natura-2000 Gebiete zerstört werden.
64% der Bevölkerung sind für einen Stopp von Bauprojekten, wenn sie Klima- und Bodenschutz widersprechen. Die Wissenschaft schlägt seit Jahren Alarm, dass Österreich verfehlt hier alle selbstgesteckten Ziele, speziell die CO2-Bilanz beim Verkehr ist ein Desaster. Niederösterreich hat gleich gar keine verbindliche Klimaschutz-Ziele und gibt 30x so viel für Straßenbau aus wie für Naturschutz.
Die geplante Ost“Umfahrung“ Wiener Neustadt wäre die seit Jahren klimaschädlichste Weichenstellung in der Region und würde die wertvollen „Lichtenwörther Äcker“ und die „Fischa-Auen“ (Natura2000-Gebiet) zerstören. Den Bauern droht die Enteignung und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ignoriert die bisher 6000 Unterschriften dagegen.
Die NÖ Landesregierung ist gegen die Abschaffung ganz vieler klimaschädlicher Subventionen - mit dem Hinweis auf soziale Aspekte. Doch Klimaschutz darf nicht am Geld scheitern.
Was sollte die neue Landesregierung also tun?
1. Die Forderungen des Klimarats umsetzen
2. Den Appell der Hagelversicherung ernst nehmen
3. Die Vorschläge des WWF zur Biodiversität rasch umsetzen.
Bei den Landtagswahlen geht es auch um unsere Lebensgrundlagen, doch ein „Kreuzerl“ alle 5 Jahre wird nicht reichen. Ohne aktive „Zivilgesellschaft“ wird die Politik nicht zur Vernunft kommen. Ja, das kann unangenehm sein und erfordert etwas Mut. Aber nur so wird sich etwas zum Besseren ändern, die Hoffnung lebt…
Helmut Buzzi lebt in Wr. Neustadt und engagiert sich seit fast 3 Jahren für die überparteiliche Plattform "Vernunft statt Ostumfahrung".
Das ist die Kurzfassung seines Kommentars. Die Langversion finden Sie auf unserer Homepage ...