Den Untergang der Zivilsation aufhalten| Pfarr-Klimakonferenzen | Lobau bleibt - die Ausstellung
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Oktober 2022


 

Liebe Leser*innen!

 

"Den Untergang der Zivilisation aufhalten" betitelt Heinz Hödl seinen Kommentar in diesen Denkanstößen. Und in Deutschland haben gerade Wissenschaftler*innen diskutiert, ob man nicht statt "Klimakrise" schon "Klimanotstand" sagen sollte.

 

Und das liegt jetzt nicht an den aktuellen Schwierigkeiten, die der Krieg Russlands gegen die Ukraine mit sich bringt. Sondern an unserem räuberischen Umgang mit der Natur und unseren Ressourcen in den letzten Jahrzehnten in den "reichen" Ländern dieser Erde.

 

Heinz Hödl zitiert auch aus der großartigen Enzyklika "Laudato Si", die wir leider noch immer zu wenig gelesen und angewendet haben, obwohl sie jetzt schon 7 Jahre alt ist: "Individuelle Verhaltensänderungen reichen nicht." und "Politik und große Teile des Unternehmertums reagieren zu langsam, um den weltweiten Herausforderungen gewachsen zu sein."

 

Ich glaube, dass wir hier als Christ*innen auf allen Ebenen noch viel stärker aktiv und auch politischer werden müssen. Selbst zu Hause Energie zu sparen und sich dann zufrieden zurück zu lehnen ist zu wenig.

 

Wir müssen viel mehr Menschen (besonders in handlungsrelevanten Positionen) auf die Bedrohung durch den Klimanotstand aufmerksam machen und zum Handeln auffordern. Und natürlich kostet das Zeit und Energie, aber darauf zu warten, dass andere den Untergang der Zivilisation aufhalten, ist eindeutig nicht genug.

 

Ein guter Anfang dafür sind die Pfarr-Klimakonferenzen, für die wir gratis Referent*innen zur Verfügung stellen. Was eine Klimakonferenz auslösen kann, schreibt Sophie Gatschnegg in ihrem Kommentar.

 

Daher empfehle ich Ihnen für die nächsten Monate zwei Projekte: Lesen sie "Laudato Si", online oder als PDF oder kaufen Sie sie als Buch. Und wir müssen handeln: Eine Pfarr-Klimakonferenz ist der ideale Anstoß dafür, bei dem sich viele Menschen vernetzen können!

 

Ihr Reinhard Bödenauer

 

P.S: Und wenn sie noch Motivation brauchen, besuchen Sie die Ausstellung "Die Stadtstraße – eine Spur der Verwüstung" im Quo Vadis am Stepahnsplatz (7.-21.10., Mo-Fr 12-18 Uhr).


 


 
SCHWERPUNKTTHEMA "KLIMANOTSTAND"

Fakten zum Klimanotstand gibt es eigentlich schon genug. Wer sie aber noch einmal kompakt zusammengefasst braucht, findet sie bei klimafakten.de. Viel wichtiger ist aber das Handeln. Wie man so über das Klima ins Gespräch kommen kann, dass Menschen zum Handeln motiviert werden, hat klimafakten.de in einem umfangreichen Online-Handbuch beschrieben. In mehr als 20 Kapiteln - randvoll mit Grundlagenwissen und Tipps für die Praxis. Hier online oder als PDF. Und einen Podcast gibt es auch dazu ...

 


 

Den Untergang der Zivilisation aufhalten!

 

Rekordtemperaturen, schwere Unwetter und Wassermangel treffen die Länder außerhalb Europas viel stärker als uns! Und was machen Wien und die Kirche?

 

Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik, sieht den ineffektiven Klimaschutz als „Verbrechen an der Menschheit, denn es geht um den Fortbestand unserer Zivilisation“.

Bereits 2014 entführte uns das Buch „The Collapse of Western Civilization“ in das Jahr 2393. Anlass ist der dreihundertste Jahrestag des Endes der westlichen Kultur. Warum haben wir, die Menschen des 21. Jahrhunderts nicht entsprechend unserem Wissen gehandelt? Der Bericht „Earth for all“ fordert mehr Gleichheit und Gerechtigkeit. Das jetzige extreme Maß an Ungleichheit sei äußerst destruktiv.

 

Bürgermeister Ludwig hält trotzdem an seiner klimaschädlichen Stadtstraße fest, anstatt den Autoverkehr zurückzudrängen und Radwege auszubauen. Würde jede Straße, die mal in einem Gesetz stand, gebaut, wäre der Gürtel eine Autobahn, statt des Mühlwassers wäre da die S1 und statt der Lobau eine Autobahn usw. Er ignoriert die Anliegen der jungen Menschen in Wien. Wien wird, inklusive wertvoller Ackerfläche wie im Donaufeld, mit Menschenburgen zugepflastert. Obwohl Österreichs Naturraum jeden Tag um rund 11,5 Hektar schrumpft. Schon vor 20 Jahren (!) wurde versprochen den Bodenverbrauch bei 2,5 Hektar pro Tag zu deckeln.

 

Ab 1.9.2022 machen die Kirchen wieder auf die Schöpfung aufmerksam. Die Bischöfe haben 2019 beschlossen, dass Diözesen, Bischofskonferenz und ihre Einrichtungen bis 2024 mit ihren Geldveranlagungen aus allen Unternehmen aussteigen, die fossile Brennstoffe produzieren. Noch fehlt jedoch ein verbindliches Statement der Ordensgemeinschaften.

 

Es reicht nicht dauernd zu appellieren, Auto- und Fleischfasten zu propagieren. Es ist dringend notwendig, dass wir von Politik und Kirche die Umsetzung aller Vorschläge einfordern. Sie müssen liefern und nicht nur schöne Reden halten. Die Zeit, die bleibt, ist kurz.

 

Heinz Hödl

 

Den vollständigen Kommentar (inklusive den Laudato Si Zitaten) finden Sie auf unserer Homepage ...

 


 

Bodenschutz in Wiener Neustadt ernst nehmen

 

Bodenversiegelung ist ein drängendes Problem und Wiener Neustadt ist dafür ein trauriges Vorzeigebeispiel. Trotzdem sieht der Stadtentwicklungsplan der Stadt große Erweiterungen von Gewerbezonen am Stadtrand vor. Eine solche Betriebsgebietserweiterung ist auf 37 ha hochwertigem Ackerboden neben dem Akademiepark geplant.

 

Als eine fünfköpfige Gruppe haben wir uns dazu entschieden für den Bodenschutz in Wiener Neustadt aktiv zu werden und einen Initiativantrag auf die Beine zu stellen. Der Initiativantrag „Freie Felder – Bodenschutz in Wiener Neustadt“ fordert den Gemeinderat dazu auf, die größten im Stadtentwicklungsplan für Betriebe vorgesehenen Felder nicht zu versiegeln und Bodenschutz in Wiener Neustadt ernst zu nehmen. Wenn der Initiativantrag von 500 wahlberechtigten Wiener Neustädter*innen unterschrieben wird, muss der Gemeinderat die Forderungen des Antrags in einer Gemeinderatsitzung behandeln.

 

Begonnen hat diese Initiative im März 2022 bei einer FairWandeln-Klimakonferenz der Katholischen Aktion in Wiener Neustadt. Dort wurde die Idee eines Initiativantrags erstmals besprochen und erst durch diesen Austausch wurde uns bewusst, dass die Möglichkeit einen solchen Antrag an den Gemeinderat zu bringen, überhaupt besteht.

 

Der Antrag ist eine Chance, den Menschen in Wiener Neustadt eine Stimme zu geben, die wollen, dass Bodenschutz in der Stadt, in der sie wohnen, ernst genommen wird. Er ist eine Chance, Demokratie zu leben, denn Demokratie bedeutet Austausch und Mitbestimmung.

 

Leider nehmen wir als Bürger*innen zu oft an, dass wir nichts bewirken können. Dass die Politik ihre Entscheidungen bereits getroffen hat und unsere Handlungen keinen Einfluss darauf nehmen können. Aber diese Entscheidung zur gedankenlosen Bodenversiegelung wollen wir nicht hinnehmen. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam Wirkungsmacht entfalten können und die bereits zahlreichen Unterschriften zeigen, dass wir damit nicht alleine sind. Die Unterschriften werden bis Ende Oktober gesammelt.

 

Sophie Gatschnegg, Politikwissenschaftsstudentin

 

Den vollständigen Kommentar finden Sie auf unserer Homepage ...

 


 

Werden Sie aktiv!

 

Planen Sie Pfarr-Klimakonferenzen! Organisieren Sie eine Klimakonferenz in Ihrer Pfarre und bringen Sie das Thema in Ihre Pfarre und Gemeinde! Alle Infos dazu gibt es auf unserer Homepage ...


 


 
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT

 

Ab Freitag, den 7.10. gibt es die Ausstellung "Die Stadtstraße - Eine Spur der Verwüstung - Lobau bleibt" im Quo Vadis, Stephansplatz 6 im Hof (Mo-Fr 12-18 Uhr). Die Vernissage findet am 7.10. von 18:30 bis 20 Uhr statt.

 

Am Donnerstag, den 13.10. gibt es im Quo Vadis ein Politisches Nachtgebet zu Laudato SI mit Jesuitenprior Markus Inama (anschließend Gespräch bei Brot und Wein über das Politische des Christentums und die ökosoziale Wende

 

Und am Freitag, den 21.10. gibt es um 18:30 Uhr die Finissage der Ausstellung mit einer Diskussion unter dem Titel "Wohin bewegt sich Wien?"

 

Am Samstag, den 22.10. findet von 9-16 Uhr am Hauptplatz in Wr. Neustadt der Aktionstag Ostumfahrung Wr. Neustadt - "Land ohne Äcker - zukunftslos?" statt mit Traktordemo und Kundgebung (ab 9 Uhr) und Kuppelgesprächen (10.30, 14 Uhr) zur Zukunft der Mobilität und Raumplanung.

 

MEINUNG


 

Freiheit, Leistung Sicherheit? Traude Novy fragt welche Freiheit, welche Leistung und welche Sicherheit die ehemalige ÖVP-Generalsekretärin und all jene, die diese Floskel für den Wertekanon der ÖVP halten, meinen ...

 

Es funktioniert nicht, wenn alle in das gleiche System gequetscht werden, meint Lea Paulovics. Gäbe es mehr Integrationsklassen und -gruppen, könnten Kinder mit speziellem Betreuungsbedarf leichter Teil der Gesellschaft werden und mit anderen Kindern mit lernen ...

 

Wirtschaft neu denken, um Gottes Schöpfung zu bewahren ist. Nachdem die Ausbeutung der Ressourcen mittlerweile dramatische Ausmaße angenommen hat, sind alle nachhaltigen Handlungen begrüßenswert. Allerdings wird uns das nicht retten, wenn es nicht gelingt Wirtschaft an sich neu zu denken meint Renate Delpin ...


 

DIES & DAS


 

Passend zur neuen Ausstellung MAHLZEIT im Dommuseum gibt es unsere Welthaus-Rätselrallye Dem Schnitzel auf der Spur“. Sie führt zu interessanten Plätzen im Ersten Bezirk – mit 13 Rätselfragen rund um das Thema Fleischkonsum (Dauer ca. 1 Stunde. Alle Infos  gibt es hier ...

 

NEU: DEADLINE. Die Smartphone Rallye rund um das Thema „Nachhaltige Produktion und Konsum“ für Rätselbegeisterte ab 15 Jahren durch den 1. Bezirk in Wien. Mithilfe der App Actionbound können Sie sich alleine oder gemeinsam mit anderen auf den Weg machen und sich mit den Themen Mobilität, Kleidung, Abfall und Lebensmittelverschwendung auseinandersetzen ...

 

Am Di. 11.10. um 19.00 Uhr gibt es einen Talk zum Jahrestag des II. Vatikanischen Konzils im Cafe Caspar und online. Die Weilmaglaubn-Bloggerinnen Steffie & Stanzi laden genau 60 Jahre nach Eröffnung des 2. Vatikanums zum Gespräch - “Wir fragen uns, warum weniger Veränderung eingetreten ist, als sich viele erhofft haben und, was das für die Zukunft der Kirche bedeutet ...


Am Sa. 8.10. um 18 Uhr gibt es einen Gedenkabend mit Zeitzeugen unter der Titel "KJ trotz Hakenkreuz" im Dommuseum am Stephansplatz

Anlass ist die erste und einzige große öffentliche Kundgebung gegen das NS-Regime am 7.10.1938. Mit Andrea Moser (Theologin und Historikerin) und dem Zeitzeugen Otto Urban (Dokumentationsarchiv des Katholischen Jugendwerks) und KJ-Vorsitzendem Martin Bödenauer.

 

Im Rahmen von MECHAYE HAMETIM gibt es am So. 23.10. von 9 bis 18 Uhr eine Exkursion in das Jüdische Leben in der Buckligen Welt.  Werner Sulzgruber, Historiker und Mitherausgeber des Buchs „Eine versunkene Welt – jüdisches Leben in der Buckligen Welt und im Wechselgebiet“ führt nach Bad Erlach, Hochwolkersdorf und Wiesmat. Infos und Anmeldung ...

 

Das Welthaus hat demnächst Gäste aus Kolumbien zum Thema „Friede – Wege der Versöhnung“. Einen Workshop gibt es am Mi. 19.10. um 18.00 Uhr zum Thema "Erfahrungen aus der Friedensbewegung" und am Sa. 22. 10.  von 10:00 – 15.30 Uhr einen Workshop im Rahmen der Veranstaltung „Wie geht Frieden? - Dialog für eine Welt“.

 

Das Ziersdorfer FairWandeln-Team holte die Nachhaltigkeitsexpertin Sigrid Stagl für einen Vortrag ins Dorfhaus. Wie es dazu kam und was die Veranstaltung bewirkt hat lesen Sie im Interview mit Traude Reinwein ...

 

Am 7.10.ist wieder "Tag der menschenwürdigen Arbeit" und die KAB macht dazu einige Aktionen ...

 

Und unser Hands On Mentoring feierte am 9.9. ihr 7jähriges Jubiläum ...


 

Katholische Aktion der Erzdiözese Wien

1010 Wien, Stephansplatz 6/5

 

Tel. +431515523312 | katholische.aktion@edw.or.at | www.ka-wien.at | KA auf Facebook

 

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