Frauen verschiedener Religionen formieren sich gegen "Pegida"
Wien (KAP) "Hand in Hand gegen Angst und Gewalt": Unter dieses Motto haben Frauen verschiedener Religionsgemeinschaften ihren Widerstand gegen Aktivitäten des islamfeindlichen Bündnisses "Pegida" (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) in Wien gestellt.
Als Reaktion auf die Ankündigung einer Pegida-Demonstration am 2. Februar vom Westbahnhof über die Mariahilfer Straße zum Museumsplatz haben sich die Katholikinnen Sr. Beatrix Mayrhofer (Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs) und Melitta Toth (Katholische Frauenbewegung), Barbara Heyse-Schäfer von der Evangelische Frauenarbeit in Österreich, die jüdische Journalistin Susanne Scholl, Vertreterinnen des Hindus und Buddhisten in Österreich sowie die Muslimin Amani Abuzahra vom privaten Studiengang für das Lehramt für Islamische Religion an Pflichtschulen (IRPA) ebenfalls via Facebook von Menschen distanziert, die "Hass schüren und gegen andere hetzen". Der Eintrag findet sich auf der Facebook-Seite der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.
In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sich die Religionenvertreterinnen "für Vertrauen, Dialog und Gerechtigkeit" aus und bekennen sich - allen Unterschieden zum Trotz - zur Einigkeit in grundlegenden Überzeugungen: zu jener von der Würde jedes Menschen, zum Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit, auf ein gutes Leben für alle in Frieden und zu gegenseitigen Respekt.
Menschenverachtung, Hass und Terror würden derzeit die Nachrichten dominieren, heißt es weiter. "Ein Klima der Angst, Abwehr und Aggression stellt jene Werte in Frage, für die demokratische Gesellschaften stehen." Menschen fehle zunehmend das Vertrauen in die Politik und deren Institutionen. Es gebe Zweifel, dass ein Miteinander unterschiedlicher gesellschaftlicher Kräfte für ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit möglich ist. "Menschen schüren Hass und hetzen gegen andere, wie etwa die Demonstrationen des Bündnisses 'Pegida' zeigen."
Dem halten Mayrhofer, Scholl und die anderen Protagonistinnen entgegen, dass ein demokratisches Europa von der Toleranz und dem Vertrauen in die politische Gestaltbarkeit von Gemeinschaft lebe. "Dafür gilt es, einander zu respektieren, voneinander zu wissen, miteinander zu sprechen."
Die Religionenvertreterinnen appellieren via Facebook: "Setzen Sie ein Zeichen für Vertrauen, Dialog und Gerechtigkeit: Liken/teilen Sie diese Nachricht und posten Sie ein Foto, auf dem Sie Hand in Hand mit (einem) Menschen anderer Herkunft oder Religion zu sehen sind. Helfen Sie, sichtbar zu machen, dass wir viele sind."
http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/67557.html