Aubesetzung wegen Ostumfahrung
Bödenauer unterstützt die Landwirte, er war im letzten Herbst nach der Traktor-Demo der betroffenen Bauern bei Gesprächen von Landwirten mit der Politik in Lichtenwörth selbst dabei. Im Kommentar fordert er eine ökologische Umkehr und kritisierte, dass das Land Niederösterreich sogar Enteignungsverfahren gestartet hat. „In diesem Gebiet mit sehr fruchtbaren Böden wehren sich neun Landwirte gegen die Versiegelung und wollen ihr Land nicht verkaufen. Ich bin fassungslos, dass Landwirtschaftspolitiker ihre Bauern hier im Regen stehen lassen. Eigentlich hat vor kurzem der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager, „jegliche Eingriffe in landwirtschaftliches Eigentum entschieden abgelehnt“. In der Presseaussendung zählte LK-Präsident Schmuckenschlager genau jene Feldfrüchte auf, die auf den ertragreichen Äckern von Lichtenwörth (NOCH) angebaut werden: „Bei Zuckerrübe, Erdäpfel oder Kürbis wird uns die Gefährdung der Versorgungssicherheit bereits deutlich vor Augen geführt.“
Christoph Watz, Generalsekretär der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, hat sich selbst vor Ort ein Bild gemacht. Gemeinsam mit Josef Worm (KMB-Vertreter aus Wiener Neustadt und engagiert im AK Schöpfungsverantwortung der Erlöserkirche WN) besuchte er das Protestcamp zum Schutz der Fischa-Au in Lichtenwörth bei Wiener Neustadt. Dort haben engagierte junge Menschen nach dem Budgetbeschluss des Landtages Ende November ein Baumhaus in der Au errichtet, um eine drohende Rodung zu verhindern. Dieses Baumhaus ist ein weithin sichtbares Symbol gegen das vom Land Niederösterreich geplante und von breiten Teilen der Bevölkerung abgelehnte Straßenbauprojekt.
Genauso wie vor 39 Jahren in Hainburg stellen sich Umweltschützer:innen trotz Kälte und Schnee schützend in die Au und sie stellen sich schon auf mehrere kalte Monate im Baumhaus ein.
Die Ärztin Irene Nemeth sagte dazu in einer Presseaussendung von “Vernunft statt Ostumfahrung” am 11.12.: „Nachdem vor wenigen Wochen unangekündigt und intransparent mit Vorarbeiten begonnen wurde und sogar schon Bäume gefällt wurden, befürchten wir, dass das Land Niederösterreich die kalte Jahreszeit nutzen will und die Fischa-Au in einer Nacht- und Nebelaktion schlägert. Und das, obwohl die Enteignungsverfahren gegen neun Landwirt:innen noch völlig offen sind.
Doch das Bewusstsein hinsichtlich problematischer Bodenversiegelung und Schutz unwiederbringlicher Naturräume ist offensichtlich schon so weit angekommen, dass engagierte Menschen hier beeindruckenden Einsatz zeigen. Eine Nachdenkpause, so wie damals in Hainburg, bietet sich gerade jetzt vor Weihnachten dringend an.“
Die Katholische Aktion schließt sich diesem Wunsch nach einer Nachdenkpause und einem Stopp der Arbeiten für das Projekt an.
Alternativen sollen geprüft werden: „Der niederösterreichische Landtag hat Ende November eine halbe Million Euro für das Straßenprojekt "Ostumfahrung" Wiener Neustadt beschlossen, obwohl nicht einmal klar ist, wie hoch die Projektkosten insgesamt sein werden. War 2016 noch von 38 Mio. die Rede, ist nun in den Medien von 60 Mio. die Rede. In unserem Dossier „Ökologische Umkehr“ zum synodalen Prozess erklären wir, dass jede Investition in ein neues Straßenprojekt hinterfragt werden muss. Auch in der Enzyklika "Laudato si" erklärt Papst Franziskus deutlich, "dass man den öffentlichen Verkehrsmitteln den Vorrang geben muss". Zivilgesellschaftliche Forderungen nach Prüfung von Alternativen werden von der Katholischen Aktion unterstützt. Daher finden wir auch die Unterschriftenaktion von Student*innen, die einen Initiativantrag im Gemeinderat für eine Volksbefragung zur Ostumfahrung einbringen möchten, sehr wichtig und unterstützenswert“, erklärt KA-Generalsekretär Christoph Watz.
Presseaussendung der Initiative Vernunft statt Ostumfahrung
Erste Presseberichte:
am Foto:
Solidaritätsaktion vor der Fischa-Au, einem streng geschützten Natura2000-Gebiet, wo eine bis zu 100m breite Schneise für eine Brücke gerodet werden soll.
Am Foto u.a. Christoph Watz, Generalsekretär der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien (ganz rechts), Josef Worm (am Foto 3.v.Links, KMB-Vertreter aus Wiener Neustadt und engagiert im AK Schöpfungsverantwortung der Erlöserkirche WN) und Bio-Landwirtin Monika Jasansky aus Bad Erlach (ganz links)