„Stadtstraße“ Aspern: Ziviler Ungehorsam ist notwendig
Die Klimakrise ist sicher eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Papst Franziskus hat 2015 in seiner Enzyklika Laudato Si auf viele Problemfelder des Klimawandels und auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam gemacht hat. Papst Franziskus fordert eine „ökologische Umkehr“. Das Ziel von Politik und Wirtschaft muss sein, „die Umwelt zu schützen und für die Schwächsten zu sorgen.“
Konkret setzen wir uns erneut gegen den Bau des Lobautunnels ein und wir sind überzeugt, dass 460 Millionen Euro für 3,2 km der sogenannten „Stadtstraße“ Aspern nicht die richtige zukunftsgerechte Investition darstellt. Sie dient weder dem sozialen Wohnbau noch der Verkehrsentlastung im 22. Bezirk, die dringend nötig wäre.
Die Stadtregierung hat, obwohl auch wir einen neutralen Platz für Gespräche angeboten haben, nicht wirklich lösungsorientierte Gespräche mit den Protestbewegungen und den #LobauBleibt – Verantwortlichen geführt und keinen Konsens gesucht. Klimaministerin Gewessler hat den Bau der Lobau-Autobahn im Herbst abgesagt. Trotzdem wird von der Stadtregierung an diesem Projekt festgehalten, obwohl die Planung 20 Jahre alt ist. Die Wirtschaftslobby scheint derart groß zu sein, dass eine Umplanung des Straßenprojektes nicht angedacht wird.
Es ist höchste Zeit auf die Jugend zu hören
„Die Katholische Aktion, mit unseren Jugendorganisationen Kath. Jugend und Jungschar und die Kath. Hochschuljugend sind bei „Religions for Future“ aktiv. Wir beteiligen uns an der #LobauBleibt-Aktionswoche im Klimacamp in Hirschstetten. Die Aktionen des zivilen Ungehorsams finden wir wichtig. Wir finden es mutig, dass junge Menschen aufstehen und für ihre Zukunft einstehen. Es sind mittlerweile Tausende, die sich gegen die Stadtautobahn und für eine ökologische und sozial gerechte Mobilitätswende einsetzen“, erklärt KA-Wien Präsident Reinhard Bödenauer.
Obwohl in dem Leitantrag am SPÖ-Parteitag am kommenden Samstag der Bau des Straßenprojekts urgiert wird, bringt die Junge Generation Alsergrund den Antrag "Zukunftsperspektive statt Tunnelblick" ein, in dem ein klares Nein zur Lobauautobahn ausgesprochen wird.
Anna Kontriner, eine junge Theologin und #LobauBleibt-Sprecherin, sieht das auch so und schreibt in einem Blog-Beitrag für die Website der KA-Wien: „Es geht nicht darum, jetzt einen Apfelbaum zu pflanzen, sondern darum, die Lobau zu retten. Wir dürfen, theologisch gesprochen, hoffen, dass das möglich ist, dass Gott das Seine dazu tun wird, wenn wir das Unsere tun. Aber das Unsere tun, das müssen wir. Und weil es nicht an der wissenschaftlichen Grundlage oder an den technischen Möglichkeiten mangelt, sondern am politischen Willen, sollten wir es uns zur Aufgabe machen, zu dieser Willensbildung aktiv beizutragen.“
Die Seestadt, als Stadt der Zukunft, braucht gute öffentliche Verbindungen und eine klimaverträgliche Verkehrs- und Grünflächenplanung, die der Wohngegend angepasst ist. Wir fordern die Stadtregierung auf, auf die Jungen zu hören und mit einer breiten Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern (z.B. Bürgerräte) die Stadt gemeinsam zu gestalten.
Wiener "Stadtstraße": Katholische Aktion für zivilen Ungehorsam (kathpress.at)
Wien: Katholische Laien unterstützen Protestcamp Lobau - religion.ORF.at
Der Brückenbauer: Umstrittener Straßenbau – soll sich Kirche einmischen oder nicht? - Wien Der SONNTAG (meinekirchenzeitung.at) – Kommentar von Jugenbischof Stephan Turnovszky
Glaube und Leben - Traum von gutem Leben - NÖN.at (noen.at) - Weihbischof Stephan Turnovszky über reduzierten Energieverbrauch und gutes Leben.