Räumung der Lobau-Stadtstraßenbaustelle: Skandalöses Vorgehen gegenüber politisch engagierten Jugendlichen
Die Katholische Aktion (KA) der Erzdiözese Wien ist empört, wie gegen politisch engagierten Jugendlichen vorgegangen wird und die Lobau-Baustelle für die Wiener Stadtstraße geräumt wird.
In der KA Wien herrscht Unverständnis über die Räumung der Baustelle der Wiener Stadtstraße durch die Stadt Wien. Die jungen Menschen werden mit dieser Vorgangsweise vor den Kopf gestoßen.
Um die verhärteten Fronten aufzuweichen und um eine gute Lösung zu finden, hat die KA Wien in einem Offenen Brief an Bürgermeister Dr. Ludwig im Dezember 2021 den Stephansplatz als Ort des Dialoges angeboten. Wir haben eingeladen, dass sich Vertreter*innen der Politik, Aktivist*innen und Verkehrswissenschaft auf einen transparenten Dialogprozess auf Augenhöhe einlassen.
Wir wissen, Eskalation ist in dieser Sache nicht der richtige Weg. Der Einsatz für eine lebenswerte Zukunft, und da gehört Umwelt- und Klimaschutz dazu, ist ein wertvolles Gut. Da hilft es nicht, wenn man zum wiederholten Male die gleichen Argumente vorbringt und über Anwälte Drohungen ausspricht. Junge Menschen, die sich politisch engagieren und sich für die Umwelt und Klimaschutz einsetzen, so zu boykottieren und die Baustelle ohne Dialogprozess zu räumen, macht uns Sorgen. Politisches Engagement von jungen Menschen zum Wohle für unsere Gesellschaft darf so nicht missachtet werden.
Die Katholische Aktion, insbesondere unsere Teilorganisationen Kath. Jugend (KHS), Kath. Jungschar (KJ) und die Kath. Hochschuljugend (KHJ) sind bei „Religions for Future“ aktiv und erwarten sich Weichenstellungen, die das Mobilitätssystem nachhaltig verändern.
Durch die Arbeit der KJS, KJ und KHJ ermächtigen wir junge Menschen, dass sie aufstehen und für ihre Zukunft einstehen. Wir üben mit ihnen, an Diskussionen teilzunehmen und kritisch mit den Fragen der heutigen Zeit umzugehen. Junge Menschen sollen mündige Bürgerinnen und Bürger werden und sich zum Wohl unserer gemeinsamen Zukunft einsetzen.
Sogar Papst Franziskus widmet sich in der Enzyklika „Laudato si“ sehr klar den Verhältnissen in den Städten und beklagt: „Es entspricht nicht dem Wesen der Bewohner dieses Planeten, immer mehr von Zement, Asphalt, Glas und Metall erdrückt und dem physischen Kontakt mit der Natur entzogen zu leben.“
Wir appellieren nochmals an die Stadtregierung um ein sensibles Vorgehen.