Gespräche auf Augenhöhe statt Anwaltsbriefe zur Einschüchterung junger engagierter Menschen
Die Katholische Aktion Wien fordert in ihrem offenen Brief an Herrn Bürgermeister Dr. Michael Ludwig Gespräche auf Augenhöhe statt Anwaltsbriefe zur Einschüchterung junger engagierter Menschen. Und bietet am Stephansplatz einen neutralen Ort für Gespräche an.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Ludwig,
in der Katholische Aktion (KA) der Erzdiözese Wien herrscht Unverständnis, dass im Auftrage der Wiener Stadtregierung Anwaltsbriefe an junge Klimaaktivist*innen geschickt wurden, die die Besetzung der Baustelle für die Wiener Stadtstraße unterstützen.
Wir wissen, Eskalation kann in dieser Sache nicht der richtige Weg sein. Der Einsatz für eine lebenswerte Zukunft, und da gehört Umwelt- und Klimaschutz dazu, ist ein wertvolles Gut. Da hilft es nicht, wenn man zum wiederholten Male die gleichen Argumente vorbringt und über Anwälte Drohungen ausspricht. Junge Menschen, die sich politisch engagieren und sich für die Umwelt und Klimaschutz einsetzen, so zu boykottieren macht uns Sorgen. Politisches Engagement von jungen Menschen zum Wohle für unsere Gesellschaft darf nicht unterbunden werden.
Die Katholische Aktion, insbesondere unsere Teilorganisationen Kath. Jugend (KHS), Kath. Jungschar (KJ) und die Kath. Hochschuljugend (KHJ) sind bei „Religions for Future“ aktiv und erwarten sich Weichenstellungen, die das Mobilitätssystem nachhaltig verändern.
Durch die Arbeit der KJS, KJ und KHJ ermächtigen wir junge Menschen, dass sie aufstehen und für ihre Zukunft einstehen Wir üben mit ihnen an Diskussionen teilzunehmen und kritisch mit den Fragen der heutigen Zeit umzugehen. Junge Menschen sollen mündige Bürgerinnen und Bürger werden, und sich zum Wohl unserer gemeinsamen Zukunft einsetzen.
Sogar Papst Franziskus widmet sich in der Enzyklika „Laudato si“ sehr klar den Verhältnissen in den Städten und beklagt: „Es entspricht nicht dem Wesen der Bewohner dieses Planeten, immer mehr von Zement, Asphalt, Glas und Metall erdrückt und dem physischen Kontakt mit der Natur entzogen zu leben.“
Um eine gute Lösung zu finden, müssen sich die Politik, Aktivist*innen und Verkehrswissenschaft auf einen transparenten Dialogprozess auf Augenhöhe einlassen, um Kompromisse zu finden.
Wir stehen gerne zur Verfügung, dass die Gespräche an einem neutralen Ort, am Stephansplatz, stattfinden können.
Gerade in der Vorweihnachtszeit erwarten wir uns von der Stadtregierung ein sensibles Vorgehen. Die Stadtregierung darf nichts unversucht lassen, dass dieser Konflikt friedvoll ausgetragen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Bödenauer Valentina Steigerwald
Präsident der KA Wien Vize-Präsidentin der KA Wien
Katholische Aktion der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 6/5/547 • 1010 Wien
Präsident: Reinhard Bödenauer +43 676 555 54 72
Generalsekretär: Christoph Watz +43 664 824 37 61
Pressekontakt: Maria Etl +43 676.575 88 69
eMail: m.etl@edw.or.at
Link zu Kathpress Artikel Umweltschutz: Katholische Aktion mit offenem Brief an Ludwig