Teilen spendet Zukunft
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Traude Novy berichtet ....
Es tut immer gut, in einer Pfarrgemeinde zu Hause zu sein. In Zeiten von Corona aber ganz besonders. Trotz aller körperlichen Distanz ist da eine spirituelle und leibhaftige Verbundenheit, die niemanden allein zurücklässt. Besonders als Mitglied der Katholischen Frauenbewegung erlebe ich ganz konkret, wie wir miteinander und füreinander da sind, wenn wir gebraucht werden. Das gilt für die Pfarre und die Diözese, aber auch für unsere weltweiten Frauennetzwerke, mit denen wir durch unsere Aktion Familienfasttag verbunden sind.
So sind wir auch in Zeiten wie diesen im Austausch mit den Frauen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Hier ein Ausschnitt aus einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin der Organisation „Vamos Mujer“ aus Kolumbien, die viele Frauen im Rahmen des Familienfasttags kennenlernen durften.
Sie berichtet, dass schon im März auch in Kolumbien eine Quarantäne dekretiert wurde. Deshalb haben die Mitarbeiterinnen von Vamos Mujer versucht, telefonisch mit den Frauen in den Gemeinden in Kontakt zu bleiben. Die Frauen waren sehr dankbar dafür, dass sie über ihre Ängste und Unsicherheiten sprechen konnten. Ihre große Sorge ist, dass Nahrungsmittelknappheit entsteht und dass ihre Söhne und Töchter arbeitslos werden. Sie berichteten, dass sie sich an die Quarantäne-Vorschriften halten, aber besonders in den Städten zumindest ein Familienmitglied das Haus verlassen muss, um das tägliche Auskommen für alle Familienmitglieder zu sichern. Den Frauen ist bewusst, geworden, wie wichtig die Selbstversorgung mit heimischem Saatgut in dieser Situation ist, für die Vamos Mujer immer eingetreten ist. Sie tauschen Saatgut und bauen mehr an. Denn viele von den Landbewohnerinnen haben Verwandte aus den Städten aufgenommen, die bei ihnen die Quarantäne verbringen, das ist natürlich auch ein Risiko für Ansteckung. Deshalb sind jetzt die Frauen noch mehr unter Druck für alles zu sorgen und alle zu versorgen.
In den Städten wiederum können Frauen ihre Lebensmittel und Näharbeiten nicht mehr verkaufen, da sie nicht hinausgehen dürfen. Alles was bisher normal war, ist jetzt unerreichbar und die Frauen vermissen das nachbarschaftliche Leben. Dennoch versorgen sie einander durch gemeinschaftliche Einkäufe, dadurch reduzieren sie die Ansteckungsgefahr und können auch billiger einkaufen.
Es gibt aber auch Gemeinden, wo Bergbau betrieben wird und viel Menschen von außen kommen. Die Frauen haben dafür mobilisiert, dass auch diese Aktivitäten pausieren, damit die Bewohnerinnen nicht zusätzlich gefährdet werden.
Ein Problem ist auch, dass es nicht so einfach ist, miteinander in Verbindung zu bleiben, da die elektronischen Verbindungen oft sehr schlecht sind und viele gar kein Internet haben. Das erschwert auch den Unterricht für die Kinder.
Es gibt viel Solidarität aber auch Panik uns Hamsterkäufe und eine Haltung „Rette sich wer kann“ entsteht. Dem wirkt „Vamos Mujer“ entgegen. Ältere Frauen werden beim Einkauf unterstützt, Gas- und Wasserrechnungen werden bezahlt. Es braucht auch Saatgut, aber es ist noch nicht klar, wie das den Frauen zugestellt werden kann.
Auch bei uns ist das Leben durch Corona schwierig geworden, den Unterschied macht aber aus, dass die Frauen mit denen Vamos Mujer arbeitet, auch unter normalen Umständen gerade überleben können, ihnen jetzt aber oft die Existenzgrundlage fehlt. Sie brauchen deshalb zur Zeit unsere Unterstützung mehr denn je.
Das Corona Virus wurde durch Geschäftsreisende und Touristen über die ganze Welt verbreitet, aber am meisten leiden jetzt die ärmsten Menschen in den Ländern des globalen Südens darunter. Vor allem die Frauen, die überall auf der Welt für die Grundversorgung auch in Notzeiten sorgen, brauchen unser aller Unterstützung. Vor allem geht mein Appell an die vielen solidarischen Männer. Noch nie war der Slogan „Teilen spendet Zukunft“ so relevant wie gerade jetzt.