Großes Interesse für Christlich geht anders #DasSpiel
Aktuelle Themen aus dem Sozial- und Wirtschaftsbereich diskutierten die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Sorge und großem Interesse bei einem gesellschaftspolitischen Spieleabend am 8. Jänner 2018 auf Stephansplatz 6 im Zentrum des Apostolates, zu dem die Initiative “Christlich geht anders – Solidarische Antworten auf die soziale Frage” und die kfb Wien eingeladen hatten.
Spieldurchführung bot viele Einsichten
„Christliche Werte müssen sich immer an Jesus orientieren, unsere Aufgabe ist immer die Übersetzung und Umsetzung seines Weges in unserer Zeit. Dieses Spiel soll Raum geben für die gemeinsame Suche nach solidarischen, nach christlichen Antworten auf soziale Fragen, einander stärken in der Umsetzung auch gegen den öffentlichen Trend, den Raum für Vorurteile, Egoismus, Verschwörungstheorien, alternative Wahrheiten, für unchristliches reduzieren“, sagte Anni Van den Nest, die Spieleentwicklerin und kfb-Diözesansekretärin bei der Vorstellung des neuen Spiels. „Gewinnen kann man bei diesem Spiel im gemeinsamen Reden und sich Bestärken“, fügte sie dazu.
Sehr engagiert wurde dann von den 75 MitspielerInnen in drei Spielgruppen über Solidarität, Steuergerechtigkeit, das Schüren von Ängsten, sogenannte “Alternative Facts”, die Lockerung des ArbeitnehmerInnen-Schutzes diskutiert und die Senkung der sozialen Mindestsicherung in Frage gestellt. So erzählte eine Frau von Ihrer Erbschaftssteuererfahrung, die eine Wohnungsübernahme fast verunmöglicht hätte. Eine Finanzbeamtin berichtete, sie habe in ihrer Ausbildung zwei Wochen hindurch Obdachlose täglich begleitet, um in die Lebenssituation dieser Menschen einen entsprechenden Einblick zu erhalten.
Expertinnen und Experten wie der Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister, der Gewerkschafter und KABÖ-Präsident Philipp Kuhlmann oder Traude Novy, die Vorsitzende von „JOAN ROBINSON - Verein zur Förderung frauengerechter Verteilung ökonomischen Wissens“ waren an dem Spiel genauso beteiligt wie zahlreiche berufstätige ArbeiterInnen und Angestellte oder eine Politikerin und PensionistInnen.
Aufgelockert wurde das Gespräch immer wieder durch „Aktionskarten“, wo positive Begriffe wie z.B. „Fürsorge“, „ Sozialstaat“ oder „Solidarität“ pantomimisch oder mit anderen zu erraten waren, „Märchenstunden“ oder durch das Kennenlernen von alternativen „So kann es auch gehen“ Modellen. Dadurch gelang es den Mitspielerinnen und Mitspielern sehr gut in einen konkreten Erfahrungsaustausch einzutreten, der gleichzeitig reale Lebensgrenzen und -nöte von Menschen sichtbar werden ließ.
Viel positives Feedback
Auch Fotografen, Zeitungs- und Radio JournalistInnen nahmen an dem Spieleabend mit großem Interesse teil, was zu einem sehr informativen Religion aktuell Beitrag am 9.1. auf Ö1 um 18:55 Uhr führte. „Heute erstmals das Spiel #christlichgehtanders hier in #Vienna mitgespielt. Bringt Austausch, regt Synapsen an und bringt Fakten auf den Tisch“, postete Ferdinand Kaineder von den Ordensgemeinschaften. „Weil wir als Zivilgesellschaft gegensteuern müssen. Es darf keinen sozialen Kahlschlag geben und Wirtschaft muss wieder im Sinn von "Haushalten" verstanden werden!
Vor allem brauchen wir Antworten und "Zurechtrückungen" für die junge Generation“, schrieb FIAN-Vertreterin Lisa Sterzinger. „Es war eine bereichernde Diskussion, an der sich viele ganz unterschiedliche Menschen beteiligt haben. Danke den Veranstalterinnen!“, kam von der grünen Landtagsabgeordneten im Burgenland Regina Petrik. „Ja, vielen Dank, es war spannend, bei Gott nicht immer harmonisch! Ich freu mich darauf, dieses Spiel in meiner Gemeinde anbieten zu können“ resümierte die Evangelische Theologin Barbara Rauchwarter.
Die bei der konkreten Spieldurchführung gewonnenen Einsichten werden nun in die Fertigstellung eingearbeitet, womit das Spiel in seiner Endfassung dann im März vorliegen soll. „Organisieren Sie einen Spieleabend, Diskussionsnachmittag, ein Frühstück mit Gespräch… in Ihrer Pfarre, in Ihrer Gemeinde… wir unterstützen Sie gerne dabei“, schloss Anni Van den Nest und empfahl die Verbreitung des Spiels. Sowohl VertreterInnen der “Christlich geht anders”-Initiative als auch kfb-Mitarbeiterinnen sind dann gerne bereit als SpielleiterInnen zu Gruppen und Runden zu kommen, wurde angeboten.
Nähere Informationen dazu gibt es bei Mag.a Gabriele Kienesberger, Koordinatorin der Initiative „Christlich geht anders“, Tel. 0650-4005751, g.kienesberger@edw.or.at, oder bei Anni Van den Nest, kfb der Erzdiözese Wien, Tel: 01/51552/3341 a.vandennest@edw.or.at
Franz Vock