Den 8. Dezember als Feiertag "nützen"
Nicht nur Katholiken sollten diesen Feiertag zur Erholung nützen, auch für soziale Kontakte, um nicht zuletzt Familie leben, ja erleben zu können“, sagt der Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien (KA), Walter Rijs, hinsichtlich des 8. Dezembers. Rijs: „Lange bevor es bezahlte Urlaube für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gab, waren Feiertage genau für diese Möglichkeit der Regeneration geschaffen.“ Für Katholiken sei auch interessant, „dass der 1647 eingeführte Feiertag unter dem Nazi-Regime im 2. Weltkrieg abgeschafft und 1955, auf Initiative aus Tirol und mittels Volksentscheid, wieder ein gesetzlicher Feiertag wurde“.
Einzelhändler stark belastet
Das Offenhalten am 8. Dezember nütze vor allem „den großen Kaufhäusern und Handelsketten, die ziehen dann auch mittlere Betriebe mit, welche einen Umsatz-Entgang befürchten“, sagt Rijs. Die Konsumenten seien es „gewohnt, Angebote anzunehmen und prüfen kaum, ob oder für wen das gut sein könnte“. Einzelhändler und Kleingewerbe seien „eher unverhältnismäßig stark belastet“.
Ausnahmen sind notwendig
Grundsätzlich will die Katholische Aktion „nicht alles dem Konsumismus zuführen“. Rijs: „Überdies wollen wir den kleinen Gemeinschaften wie Musikkapellen, Freiwilligen Feuerwehren und auch Pfarrgemeinden einen Raum für ihr kulturelles Engagement belassen. Familie gemeinsam zu erleben ist nur dann ungestört möglich, wenn es einen Tag gibt, der grundsätzlich für alle verfügbar ist.“ Ausnahmen seien notwendig, diese sollten „aber so wenig wie nur möglich Anwendung finden“.
Ein Tag der Erholung
Mit den Geschenk-Sackerln und Kärtchen will die Katholische Aktion „die Konsumenten erinnern, ja zum Nachdenken anregen“. Rijs: „Nur wenn die Menschen diese Konsum-Angebote am 8. Dezember nicht nützen und aus diesem Feiertag wieder einen Tag der Erholung machen, einen Tag der Familie, nur dann haben wir eine berechtigte Chance, dass die großen Handelsketten ihre Geschäfte – ähnlich wie BILLA – wieder geschlossen halten.“
Was der KA-Präsident am 8.12. macht
Der KA-Präsident selbst hat den 8. Dezember „immer ganz bewusst zu einem Familientag gemacht“. Rijs: „Wir hatten auch viele Jahre einen Anbetungstag in der Pfarre. Auch Weihnachtsmärkte besuchen wir gerne – gemeinsam mit Freunden, Kindern und Enkelkindern.
Stefan Kronthaler
Erschienen in „Der Sonntag“ vom 7.12.2014, Seite 6 oder unter
http://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/40366.html
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