Im Jänner 2023 wurde das Grätzlzentrum Frieda Krim der Pfarre Franz von Sales (1190 Wien) eröffnet. Auf 900m² entstanden schöne Räume für das aktive Pfarrleben, aber auch für neue Angebote und Initiativen aus der Nachbarschaft.
Zweimal pro Jahr erscheint ein umfangreiches Programmheft, das breitflächig verteilt wird und viele Menschen anzieht, die bisher nicht mit der Pfarre in Kontakt kamen. Die Palette reicht von Yoga, Mal- und Jonglierabenden über Theater und Musik bis hin zu spirituellen Angeboten speziell für Menschen, die mit traditionellen Formen wenig anfangen können, theologischen und gesellschaftspolitischen Workshops, Festen und Barabenden (Friedα - Programm 2025 - Pfarre Franz von Sales).
Das Standing der Gemeinde in der Nachbarschaft ist seit Jahrzehnten stark und hat sich in den letzten Jahren deutlich intensiviert. Dutzende Pfarrgruppen für jedes Alter, die für alle Interessierten offenstehen, leisten Community Building und sorgen dafür, dass die Beteiligten in einem starken Netzwerk aufeinander schauen und ein „Dorf in der Großstadt“ bilden. Viele Menschen nützen die Möglichkeit, ihre Feste, Ausstellungen und mehr zu guten Konditionen in unseren Räumlichkeiten abzuhalten.
Nachbar:innen, denen wir als Kirche bisher ferner standen, wenden sich an uns, um ihre Talente im Rahmen des Frieda-Programms einzubringen. Möglichst viele Angebote machen wir im öffentlichen Raum, um ins Gespräch zu kommen und die christliche Botschaft greifbar zu machen. Dies gelang auch mit einer großen Regenbogenfahne am Kirchturm im „Pride Month“ Juni.
Die Zusammenarbeit mit vielen Institutionen im Bezirk sorgt für eine starke Hebelwirkung, etwa über Regionalforum, Bezirksvorstehung, Volkshilfe, Vereine, Geschäftsleute etc. Eine besondere Kooperation besteht mit der Volksschule im Grätzl, einer sogenannten „Brennpunktschule“: 17 gezielt vermittelte Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf kommen wöchentlich ins Grätzlzentrum, um nach einem gemeinsamen Mittagessen in 1:1-Betreuung zu lernen und zu spielen. Das Angebot wird durch Lesepat:innen und weiterführende Unterstützung abgerundet.
Eine durch die Pfarre finanzierte hauptamtliche Caritas-Referentin leistet unter anderem im Rahmen der Kleider- und Lebensmittelausgabe, dem „Café Zeitreise“ für demenzkranke Menschen, von Wärmestuben sowie von Beratung und finanzieller Unterstützung großartige Arbeit und stellt einen wichtigen Knotenpunkt im Grätzl dar.
Im Fall eines Blackouts steht das Grätzlzentrum als offizielle „Lichtinsel“ für die Nachbarschaft bereit. Als EMAS-zertifizierte Einrichtung nützen wir unseren Multiplikatoreffekt für Umwelt- und Klimaschutz und gehen demonstrativ mit gutem Beispiel voran (Wärmepumpe, Photovoltaik, Mehrweggeschirr, Biolebensmittel etc).
Alle diese Angebote sind nur durch hunderte ehrenamtliche Mitarbeiter:innen denkbar, wobei es in den letzten Jahren vermehrt gelang, dafür auch Menschen außerhalb der Pfarre, die teilweise nicht katholisch sind, zu gewinnen. Dafür sind wir besonders dankbar.
Aus unserer Erfahrung können wir euch nur Mut zusprechen: wenn wir nicht den Untergang verwalten wollen, müssen wir uns trauen, Pfarre ganz neu zu denken und die Türen weit zu öffnen. Es lohnt sich! Für Nachfragen bzw. Ermutigung meldet euch gerne: frieda@franzvonsales.at
Axel Gotsmy, Stv. PGR-Vorsitzender, Franz von Sales, 1190 Wien